Roman Arkadjewitsch Abramowitsch (russisch Роман Аркадьевич Абрамович, wiss. Transliteration Roman Arkad’evič Abramovič; * 24. Oktober 1966 in Saratow) ist ein russischer Oligarch und war von 2000 bis Juli 2008 Gouverneur der Region Tschukotka. Abramowitsch gilt als einer der vermögendsten Männer der Welt.
Abramowitsch ist jüdischer Herkunft. Er war 18 Monate alt, als seine Mutter Irina an den Folgen einer illegalen Abtreibung starb. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater bei einem Unfall. Bis zu seinem achten Lebensjahr wuchs Abramowitsch bei einem Onkel väterlicherseits, Leib Abramowitsch auf, der Ölingenieur in Uchta war, dann bei einem zweiten Onkel, Abraham, in Moskau. Am Moskauer Gubkin-Öl- und-Gas-Institut studierte er Ingenieurwissenschaft.
Nach der Öffnung der sowjetischen Wirtschaft im Zuge der Perestroika gründete Abramowitsch als 21-jähriger Student das Unternehmen „Ujut“ (deutsch: „Gemütlichkeit“). Ujut stellte zunächst profane Dinge wie Gummienten und Fußbälle her. Abramowitschs Einstieg in das Ölgeschäft begann, als er zwischen 1993 und 1996 das Moskauer Büro des Schweizer Rohölhändlers Runicom leitete. Sein Startkapital sollen 5000 Tonnen Heizöl gewesen sein, die er sich angeblich mit Hilfe gefälschter Dokumente aneignete. Über Runicom wickelte er größere Öldeals mit Raffinerien ab, vor allem mit der größten russischen Raffinerie im sibirischen Omsk. Diese ist heute das Kernstück des Sibneft-Konzerns, den Abramowitsch mittlerweile an den russischen Energiekonzern Gazprom verkauft hat.