Alger Hiss (* 11. November 1904 in Baltimore, Maryland; † 15. November 1996 in New York City) war ein amerikanischer Rechtsanwalt und Regierungsbeamter, dem Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen wurde und den 1950 ein Bundesgericht wegen Meineid zu fünf Jahren Gefängnis verurteilte. Bis zu seinem Lebensende bestritt Hiss die Vorwürfe. Mehrere amerikanische Historiker sehen nach der Auswertung sowjetischer Archivmaterialien in den 1990er Jahren Indizien für seine Schuld, doch bleibt der Fall bis in die Gegenwart kontrovers.
Hiss wurde in Baltimore geboren. Er besuchte die vornehme Baltimore City College High School und ging danach an eine Elite-Universität, die Johns Hopkins University. Nach seinem Bachelor-Abschluss studierte er Jura an der Harvard University, wo er Protegé von Felix Frankfurter war, einem späteren Richter am United States Supreme Court. Gleich nach dem Studium arbeitete Hiss ein Jahr als Assistent des angesehenen Bundesrichters Oliver Wendell Holmes, Jr.