William Howard Taft (* 15. September 1857 in Cincinnati, Ohio; † 8. März 1930 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Jurist und Politiker der Republikanischen Partei. Er amtierte vom 4. März 1909 bis zum 4. März 1913 als 27. Präsident der Vereinigten Staaten; später erreichte er sein eigentliches Ziel und war von 1921 bis 1930 Oberster Bundesrichter. Bis heute ist er der Einzige, der diese beiden Ämter innehatte.
William Howard Taft wurde am 15. September 1857 in Cincinnati in eine angesehene republikanische Familie geboren. Sein Vater, Alphonso Taft, gehörte zeitweilig dem Kabinett Grant an und war dann unter Präsident Chester A. Arthur Gesandter in Österreich-Ungarn und Russland. Die Mutter, eine Kaufmannstochter aus Boston, riet später ihrem Sohn davon ab, sich um das Präsidentenamt zu bemühen. Er studierte an der Yale University und an der Cincinnati Law School. Während seiner Zeit in Yale wurde er in die dortige Studentenverbindung Skull & Bones aufgenommen. Für kurze Zeit war er als Anwalt und als Gerichtsreporter tätig, bevor er eine längere Karriere in verschiedenen gehobenen juristischen Stellen machte. So arbeitete er zunächst unter anderem als Assistenzstaatsanwalt im Hamilton County und als Rechtsanwalt in Cincinnati bis er schließlich zum Richter am Superior Court der Stadt Cincinnati berufen wurde. Von 1890 bis 1892 fungierte er als United States Solicitor General; im Anschluss war er bis 1900 Richter am Bundesberufungsgericht des sechsten Gerichtsbezirks, das seinen Sitz in Cincinnati hat.