William Erwin Eisner (geboren am 6. März 1917 in Brooklyn, New York City; gestorben am 3. Januar 2005 in Fort Lauderdale) war ein US-amerikanischer Zeichner von Comics und prägte maßgeblich deren Entwicklung im 20. Jahrhundert. Eisner führte den Begriff „Graphic Novel“ (illustrierter Roman) ein und wirkte stilbildend für viele Comic-Künstler.
Eisner hatte jüdische Eltern. Die Mutter kam aus Rumänien und der Vater aus Österreich; er arbeitete als Bühnenbildmaler beim jüdischen Theater. Der Sohn trug durch das Verkaufen von Zeitungen zum Familienunterhalt bei. Seinen ersten Comic, der die Armut in der Bronx zum Thema hatte, veröffentlichte er 1933 in einer Schülerzeitung. Er besuchte die Art Students League of New York, die er jedoch mit 19 Jahren aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wieder verlassen musste.
Ab 1936 zeichnete er für die Zeitschrift Wow! What a Magazine die Comics Captain Scott Dalton, The Flame und Harry Karry. Gemeinsam mit seinem Kollegen Jerry Iger gründete er das Studio Eisner & Iger, um selbst Comics zu produzieren und zu verkaufen. Für das Studio arbeiteten neben anderen Bob Kane, Mort Meskin und Jack Kirby. 1939 erhielt es den Auftrag für ein 16-seitiges Comicheft, das als Zeitungsbeilage vertrieben wurde. Die erste Ausgabe erschien 1940 und erhielt neben anderen Comics auch die erste Folge von Eisners eigener Reihe The Spirit. Er trennte sich von Iger, um sich hauptsächlich der Weiterentwicklung von The Spirit zu widmen.