Vincent Gallo (* 11. April 1961 oder 1962 in Buffalo, New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Musiker, Fotograf und Maler, der sich bevorzugt im künstlerischen Underground bewegt.
Gallos Eltern sind gebürtige Sizilianer, die vor seiner Geburt in die USA einwanderten. Gallo begann nach eigenen Angaben mit 9 Jahren, Schlagzeug und Gitarre zu spielen. Er war zunächst in einer Reihe lokaler Bands in Buffalo aktiv; erstmals öffentlich in Erscheinung trat er, nachdem er im Alter von 16 Jahren nach New York gezogen war, Ende der ’70er Jahre in einer Band namens Gray, zu deren Mitgliedern auch Jean-Michel Basquiat, ein früh verstorbener Maler aus dem Umfeld Andy Warhols, gehörte. In Julian Schnabels Film Basquiat von 1996 spielte sich Gallo selbst. Mit Gray trat er erstmals in größeren Clubs wie dem CBGB’s auf. Nach der Trennung der Band schloss er sich verschiedenen Projekten an, darunter auch einer Band namens Bohack, mit der er 1983 sein erstes Album veröffentlichte. Nachdem sich auch diese Gruppe kurze Zeit später getrennt hatte, widmete er sich verstärkt dem Film, sowohl als Schauspieler als auch als Komponist von Filmmusik. 1998 erschien seine erste Regiearbeit, der viel gelobte Buffalo 66 mit Christina Ricci und Mickey Rourke, dessen Drehbuch er ebenfalls geschrieben hatte und in dem er in der Hauptrolle zu sehen ist. Auf Festivals war der Film ein großer Erfolg, und Gallo erhielt unter anderem eine Nominierung für den Großen Preis der Jury des Sundance Film Festivals. Die Tatsache, dass er bei diesem Festival nie etwas gewann, führte zu einer Reihe kontroverser Aussagen Gallos, wie beispielsweise „Ich will einen Film machen mit einer behinderten, schwarzen jüdischen Lesbe als Protagonistin, damit ich einen Filmpreis in Sundance gewinnen kann“. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts widmete er sich wieder verstärkt der Musik und veröffentlichte in kurzer Folge drei Alben. Sein zweiter Film The Brown Bunny (2003) wurde einerseits auf der Viennale mit einem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet, gilt andererseits allerdings als Desaster und Auslöser verschiedener Kontroversen (s. u.). 2010 erhielt er für seine Rolle als verschleppter Taliban in Jerzy Skolimowskis Spielfilm Essential Killing den Darstellerpreis der 67. Filmfestspiele von Venedig.