Victor Lanoux, eigentlich Victor Rubert Nataf, (* 18. Juni 1936 in Paris; † 4. Mai 2017 in Royan) war ein französischer Schauspieler.
Victor Lanoux, der am Algerienkrieg teilnahm, war ab 1959 am Theater und an einem Pariser Filmstudio als Bühnentechniker tätig. Er nahm Schauspielunterricht und trat zwischen 1960 und 1964 zusammen mit Pierre Richard als Duo in Varietés und Nachtclubs auf. Es folgten Engagements auf der Theaterbühne, 1964 bis 1970 am Théâtre National Populaire und 1972 in Villeurbanne bei Roger Planchon. Daneben betätigte sich Lanoux auch als Autor von Theaterstücken.
Ab 1962 arbeitete er für das Fernsehen. Sein Spielfilmdebüt hatte er 1964 in der Verfilmung von Bert Brechts Die unwürdige Greisin. Es dauerte jedoch bis zum Anfang der 1970er Jahre, bis er regelmäßig Filmrollen übernahm. Dem großen Publikum bekannt wurde er als Jean Gabins Sohn in L’Affaire Dominici (1972). Lanoux bewies seitdem große Vielseitigkeit sowohl im dramatischen als auch im komödiantischen Fach. Er spielte einen die Spießer gegen Ausländer aufwiegelnden Ex-Soldaten in Yves Boissets Monsieur Dupont (1974) oder die Hauptrolle des unkonventionellen Ehemanns in Jean-Charles Tacchellas Komödie Cousin, Cousine (1975), die ihn international bekannt machte. Seine schauspielerische Bandbreite demonstrierte er exemplarisch als weinerlicher Macho in Yves Roberts Monsieur auf Abwegen (1976), als gescheiterter Politiker in Jean-Pierre Mockys Y a-t-il un français dans la salle? (1982) und als übereifriger Polizist in Samuel Fullers Diebe der Nacht (1984). Mit seinem Macho-Image brach er vor allem 1984 als verheirateter homosexueller Kommissar, der in La Triche eine Liebesaffaire mit einem jungen Mann hat.