Trish Van Devere (* 9. März 1943 als Patricia Louise Dressel in Englewood Cliffs, New Jersey) ist eine US-amerikanische Film- und Theaterschauspielerin. Von Mitte der 1960er bis Anfang der 1990er Jahre trat sie in fast 30 Film- und Fernsehrollen, überwiegend Dramen, in Erscheinung. Von 1972 bis zu seinem Tod im Jahr 1999 war sie mit dem amerikanischen Schauspieler George C. Scott verheiratet, mit dem sie in den 1970er Jahren häufig in Film und Fernsehen sowie auf der Theaterbühne gemeinsam auftrat.
Trish Van Devere wurde 1943 als Patricia Louise Dressel in New Jersey (anderen Angaben zufolge 1945 in Tenafly) geboren. Sie besuchte die renommierte Ohio Wesleyan University, wo sie eine Theaterausbildung genoss. Ihr professionelles Bühnendebüt gab sie 1967 off-Broadway in New York in dem Stück Kicking the Castle Down. Mitte der 1960er Jahre war sie Mitbegründerin des gemeinnützigen Poor Peoples’ Theatre und es folgten sporadische Auftritte in US-amerikanischen Fernsehserien, darunter der Part der Meredith Lord in der Serie Liebe, Lüge, Leidenschaft (1968). Ihr Spielfilmdebüt feierte sie 1970 unter dem Künstlernamen Patricia Van Devere mit einer kleinen Nebenrolle in Hal Ashbys Tragikomödie Der Hausbesitzer, in dem Beau Bridges und Lee Grant die Hauptrollen bekleideten. Im selben Jahr folgte unter dem Namen Trish Van Devere eine größere Rolle in Carl Reiners Spielfilm Wo is’ Papa? (1970), in dem die Schauspielerin als junge Krankenschwester und Objekt der Begierde von George Segal zu sehen war. Die Komödie um eine schrullige alte Frau (gespielt von Ruth Gordon) die ihre beiden erwachsenen Söhne terrorisiert, traf aufgrund ihrer rabenschwarzen Inszenierung auf einen durchgängigen Proteststurm in den US-amerikanischen Feuilletons. Obwohl der Film von United Artists kurz nach seinem Start aus dem Verleih genommen wurde und erst zehn Jahre später in einer nachgedrehten Fassung wieder in die Kinos kommen sollte, lobten Kritiker die Leistung des Darstellerensembles. Die New York Times verwies in ihrer Kritik auf die noch unbekannte Trish Van Devere, die sich in Wo is’ Papa? als „commedienne von Komplexität, Präzision und Güte“ beweise und es verstehen würde, die ausgebreiteten Grausamkeiten des Films exakt auszubalancieren. Währenddessen verglich der amerikanische Branchendienst Variety die Darstellerin mit ihrem „süßen, unverfälschten Gesicht unter weißer Haube“ mit einem „Engel der Barmherzigkeit“.