Sylvie Guillem CBE (* 25. Februar 1965 in Paris) ist eine französische Tänzerin und Choreografin. Sie gilt als bedeutendste Tänzerin des späten 20. Jahrhunderts.
Als Kind begann Sylvie Guillem zunächst mit Kunstturnen, wo sie so gute Leistungen zeigte, dass sie in die Auswahlliste für die französische Olympiamannschaft aufgenommen wurde. Während eines Austauschprogramms mit der Ballettschule der Pariser Oper wurde ihre Begabung für das Ballett entdeckt. Sie war 11 Jahre alt, als sie in diese Schule eintrat. Mit 16 wurde sie in das Ballet de l’Opéra de Paris, das Ballettensemble der Pariser Oper, aufgenommen.
1983 gewann sie den angesehenen internationalen Ballettwettbewerb in Warna. Daraufhin stieg sie zum Rang „Sujet“ auf (die Ränge des Balletts der Pariser Oper sind: Quadrille, Coryphée, Sujet, Premier danseur, Étoile – vergleichbar mit den deutschen Rängen Gruppentänzer/-in, Halbsolist/-in, Solotänzer/-in oder Ballerina, Erste/-r Solotänzer oder Primaballerina, Führende/-r Tänzer/-in). In diesem Jahr wurde Rudolf Nurejew Intendant des Pariser Opernballetts. Er förderte vor allem die jungen Mitglieder der Kompanie, dadurch bekam Guillem die Chance, in mehreren von Nurejew neu inszenierten Klassikern Soli zu tanzen.