Shelley Winters (* 18. August 1920 als Shirley Schrift in East St. Louis; † 14. Januar 2006 in Beverly Hills) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Für ihre Rollen in Das Tagebuch der Anne Frank (1959) und in Träumende Lippen (1965) erhielt sie jeweils einen Oscar als beste Nebendarstellerin.
Shelley Winters stammte aus einer österreichisch-jüdischen Immigrantenfamilie. Sie hatte zunächst kleinere Erfolge in Komödien und Musicals am Broadway, wo sie auch Mitglied des Actors Studio wurde. Filmrollen übernahm sie ab 1943, wobei ihre ersten Leinwandauftritte im Abspann meist unerwähnt blieben. Ende der 1940er Jahre hatte sie ihren Durchbruch in Hollywood mit George Cukors Thriller Ein Doppelleben (1947), in dem sie einem wahnsinnigen Schauspieler (gespielt von Ronald Colman) zum Opfer fällt. Auch am Broadway erreichte sie zu dieser Zeit Bekanntheit als Ado Annie in dem erfolgreichen Musical Oklahoma!. Es folgten größere Rollen wie die in dem Thriller Schrei der Großstadt (1948) neben Victor Mature sowie an der Seite von Alan Ladd in der Literaturverfilmung Der große Gatsby (1949). Im Jahre 1950 spielte sie neben James Stewart die weibliche Hauptrolle in Anthony Manns hochgelobtem Western Winchester ’73. Ihr Filmstudio Universal Pictures wollte Winters als „Sexbombe“ aufbauen, doch sie fand schon früh vor allem Interesse an Charakterrollen und schreckte auch vor ungewöhnlichen schauspielerischen Herausforderungen nicht zurück.