Roberto Saviano (* 22. September 1979 in Neapel) ist ein italienischer Schriftsteller und Journalist. In seinem literarischen Werk und in seinen Reportagen beschäftigt er sich mit dem Phänomen der organisierten Wirtschaftskriminalität. Saviano ist Mitglied des Osservatorio sulla Camorra e l’Illegalità; er arbeitet für die Zeitschrift L’Espresso und die Tageszeitungen Il Manifesto und Corriere della Sera.
Roberto Saviano ist der Sohn eines katholischen Arztes und einer jüdischen Lehrerin. Als sein Vater in den 1980er-Jahren ein Opfer der Camorra gegen deren Willen ärztlich versorgte, wurde er zur Warnung zusammengeschlagen. Saviano studierte Philosophie an der Universität Neapel Federico II. Das Studium schloss er mit einem Diplom ab.
Im Jahr 2006 veröffentlichte Saviano die dokumentarische Studie Gomorrha (Titel der italienischen Originalausgabe: Gomorra – Viaggio nell’impero economico e nel sogno di dominio della camorra). Der Titel spielt auf die sündhafte Stadt Gomorrha der Bibel und auf die wirtschaftskriminellen Clans der Camorra in Neapel an. Gomorrha ist eine Mischform zwischen Roman und journalistischer Reportage und beschreibt detailliert die Praktiken des organisierten Verbrechens und dessen Vernetzung mit legalen Wirtschaftsstrukturen und der Politik. Saviano beschäftigt sich insbesondere mit der Camorra-Hochburg Casal di Principe, einer Kleinstadt ca. 20 km nördlich von Neapel, die von dem Clan der Casalesi wirtschaftlich kontrolliert wird. Er hatte für seine Recherchen jahrelang verdeckt gearbeitet, unter anderem als Hafenarbeiter.