Robert Musil; * 6. November 1880 in St. Ruprecht bei Klagenfurt; † 15. April 1942 in Genf, war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker. Für sein literarisches Schaffen bedeutsame Einschnitte waren der Erste Weltkrieg sowie die Errichtung der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Österreich.
Musils Werk umfasst Novellen, Dramen, Essays, Kritiken und zwei Romane: 1906 erschien Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, ein vielfach auch als Schullektüre genutztes Werkbeispiel der literarischen Moderne. An seinem zur Weltliteratur zählenden Hauptwerk Der Mann ohne Eigenschaften, das von autobiographischen Aspekten mitbestimmt ist, hat Musil seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tode fortlaufend gearbeitet, ohne es abschließen zu können. Die dazu publizierten Werkdeutungen und Forschungspublikationen reißen seit den 1950er Jahren nicht ab.
Musil war als Schriftsteller in hohem Maße von seinen Anlagen und von der Verarbeitung des eigenen Erlebens bestimmt. So spiegelt sein literarischer Nachlass vor allem den eigenen Werdegang, seine Wahrnehmung des unmittelbaren sozialen Umfelds, die Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen und die Deutung der geistigen Strömungen seiner Zeit.