Raoul Peck (* 1953 in Port-au-Prince, Haiti) ist ein Filmregisseur und Drehbuchautor. Einem größeren internationalen Publikum wurde er bekannt mit seinem Dokumentarfilm Lumumba: Tod des Propheten (1992) über den kongolesischen Freiheitskämpfer und Politiker Patrice Lumumba und dem Spielfilm Lumumba aus dem Jahr 2000, der die Geschichte Lumumbas in den Jahren 1960–1961 nacherzählt.
In den 1950er-Jahren zog er mit seiner Familie für einige Jahre nach Kinshasa (damals Léopoldville), da sein Vater im damaligen Belgisch-Kongo eine Arbeitsstelle annahm. Als Kind erlebte Raoul Peck die damaligen politischen Ereignisse um die Unabhängigkeit, bis er noch als Jugendlicher Zaire verließ. Ausbildung und Studium erfuhr er in den USA, Frankreich und in Deutschland. In Berlin studierte Peck Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DFFB). Er ist zudem ausgebildeter Wirtschaftsingenieur, Journalist und Fotograf. 1994/95 lehrte er an der Tisch School of the Arts an der New York University (NYU). 1996 und 1997 war er Kulturminister in Haiti, seit April 2000 agiert er als amtierender Präsident der französischen Commission d’Aide au Cinéma Fonds Sud. Raoul Peck war Mitglied der Internationalen Jury der Berlinale 2002 und lebt in Paris.