Rafael Vicente Correa Delgado (* 6. April 1963 in Guayaquil) ist ein ecuadorianischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker. Vom 15. Januar 2007 bis zum 24. Mai 2017 war er Präsident seines Landes.
Die „Revolution der Bürger“, wie der linksorientierte Präsident Correa seine Regierung nannte, brachte Ecuador eine bis dahin unbekannte politische Stabilität, institutionelle Fortschritte und soziale Erfolge. Correas politisches Vermächtnis ist unter anderem die erfolgreiche Bekämpfung der Armut, sie sank zwischen 2007 und 2014 um 38 Prozent und die extreme Armut um 47 Prozent. Kritisiert wurden an Correa hingegen ein autoritärer Politikstil und Beschränkungen der Pressefreiheit. Der seit 2017 im Amt befindliche Nachfolger von Correa im Präsidentenamt, Lenin Moreno, vollführte innen- und außenpolitisch nach seiner Wahl eine rechte Kehrtwende der Politik und warf Correa vor für die Proteste gegen die Regierung Morenos verantwortlich zu sein. Seit 2018 laufen in Ecuador mehrere juristische Verfahren gegen Correa. Im Juli 2018 wurde gegen Correa, wegen des Vorwurfs einer Entführung, von einem ecuadorianischem Gericht internationaler Haftbefehl erlassen. Dieser wurde von Interpol jedoch nach Prüfung wegen des politischen Charakters des Verfahren zurückgewiesen. Am 7. April 2020 wurde Correa in Abwesenheit durch ein ecuadorianisches Gericht, wegen des Vorwurfs der Bestechlichkeit, zu acht Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist bisher nicht rechtskräftig, die Verteidigung kündigte Revision an.