Paul Kagame (* 23. Oktober 1957 in der Präfektur Gitarama, heute Südprovinz, in Ruanda) ist seit dem 22. April 2000 Präsident von Ruanda. Am 28. Januar 2018 wurde Kagame für ein Jahr zum Präsidenten der Afrikanischen Union gewählt.
1962 musste Kagame nach Pogromen gegen Tutsi mit seiner Familie aus Ruanda fliehen. In Uganda schloss er sich Yoweri Museveni an, wurde Chef des militärischen Geheimdienstes und baute dort eine eigene Tutsi-Miliz auf, die später Ruandische Patriotische Front (RPF) genannt wurde. Nach dem Sturz von Milton Obote und Musevenis Machtübernahme trat Kagame in die aus der National Resistance Army hervorgegangene offizielle Armee Ugandas ein. 1990 erhielt er eine Ausbildung in einer militärischen Eliteakademie der United States Army am Command and General Staff College in Fort Leavenworth im US-Bundesstaat Kansas. Im selben Jahr begann er mit der RPF, deren Führung er kurz nach dem Tod von Fred Rwigema am 2. Oktober 1990 übernahm, erste Invasionsversuche nach Ruanda. Im darauf folgenden Bürgerkrieg von 1990 bis 1993 kämpfte er als Führer der RPF zusammen mit der Armee Ugandas gegen die Truppen Ruandas.