Paolo Villaggio (* 30. Dezember 1932 in Genua; † 3. Juli 2017 in Rom) war ein italienischer Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller.
Paolo und sein Zwillingsbruder Piero Villaggio wurden 1932 in Genua als Söhne eines Ingenieurs und einer Deutschlehrerin geboren. Er arbeitete als Angestellter und trat nebenher auf kleinen Bühnen in Genua als Darsteller auf. 1966 engagierte ihn Ivo Chiesa an das Teatro Stabile, an dem er in Avantgarde-Produktionen spielte. Villaggio arbeitete Ende der 1960er Jahre auch erfolgreich im Fernsehen als Moderator und Komiker in der Rolle eines Angestellten, der sich mit den Launen seines Chefs plagt.
1968 hatte Villaggio sein Filmdebüt. Markante Hauptrollen spielte er in Vittorio Gassmans Senza famiglia nullatenenti cercano affetto (1972) und Nanni Loys Sistemo l’America e torno (1974). Höhepunkt seines Filmerfolges in Italien wurde 1975 die Komödie Das größte Rindvieh weit und breit von Luciano Salce, in der Villaggio seine vom Fernsehen bekannte Figur „Fantozzi“ erstmals auf der Leinwand verkörperte. In Deutschland erlangte er durch seine Titelrolle in Robinson jr. (1976) Bekanntheit. In den 1970er und 80er Jahren wirkte er in zahlreichen anspruchslosen Komödien mit und wiederholte mehrfach seinen Erfolg mit der „Fantozzi“-Rolle. 1990 spielte er in Federico Fellinis letztem Film Die Stimme des Mondes (La voce della luna) eine Hauptrolle, die den Beginn der Loslösung von seinem stereotypen Rollenklischee markiert. Er festigte diese neue Position mit seinen Rollen in Ermanno Olmis Il segreto del bosco vecchio (1993) und Mario Monicellis Cari fottutissimi amici (1994). Sein Schaffen umfasst rund 80 Film- und Fernsehproduktionen.