Ottavia Piccolo (* 9. Oktober 1949 in Bozen) ist eine italienische Theater- und Filmschauspielerin. Neben einer fünf Jahrzehnte währenden Bühnenkarriere trat sie in über 50 Film- und Fernsehrollen in Erscheinung. Für Mauro Bologninis Spielfilm Metello (1970) erhielt sie den Darstellerpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes.
Ottavia Piccolo begann ihre Theaterlaufbahn bereits als Kind. Der Regisseur Luigi Squarzina vertraute ihr als Elfjährige die Rolle der taubblinden Helen Keller in William Gibsons Drama Der Weg ins Licht (1960/61) an, in dem sie an der Seite von Anna Proclemer zu sehen war. Daraufhin wurde Piccolo regelmäßig mit Rollen im Repertoire-Theater betraut. 1963 übernahm sie eine Hauptrolle in Bertolt Brechts Die Gesichte der Simone Machard. Im Alter von fünfzehn Jahren agierte sie unter der Regie von Giorgio Strehler in der Goldoni-Komödie Viel Lärm in Chiozza (1964/65), ein Jahr später spielte sie in Anton Tschechows Der Kirschgarten. Als Siebzehnjährige erhielt sie eine Rolle in Bernardo Divizzios erotischer Komödie La Calandra (1966/67), während sie im Verlauf ihrer Karriere mehrfach mit Squarzina und Strehler zusammenarbeiten sollte.