Olga Korbut (russisch Ольга Валентиновна Корбут, weißrussisch Вольга Валянцінаўна Корбут/Wolha Waljanzinauna Korbut; * 16. Mai 1955 in Hrodna, Weißrussische SSR, Sowjetunion) ist eine ehemalige sowjetische Kunstturnerin weißrussischer Herkunft. Sie lebt in den USA.
Korbut ist die jüngste Tochter eines Ingenieurs und einer Köchin. Mit zehn Jahren begann sie 1965 ihr Training an einer Turnschule bei Elena Volchetskaya. Bereits im Alter von 15 Jahren gehörte sie der sowjetischen Nationalmannschaft an und belegte im Mehrkampf bei der Weltmeisterschaft 1970 in Ljubljana hinter der Siegerin Ljudmila Turischtschewa den 5. Platz. Die siebzehnjährige Olga Korbut war bei den Olympischen Spielen 1972 in München eine der beliebtesten Sportlerinnen, vor allem durch ihr Pech eines Sturzes während der Mehrkampfkonkurrenz, der dafür sorgte, dass sie in diesem Wettbewerb nur den 7. Platz belegte. Bei den folgenden Gerätekonkurrenzen gewann sie dann allerdings Gold für ihre Bodenkür und Gold am Schwebebalken sowie gemeinsam mit Erika Zuchold Silber am Stufenbarren hinter ihrer deutschen Konkurrentin Karin Janz. Die Goldmedaille mit der sowjetischen Mannschaft machte sie zu einer der erfolgreichsten Teilnehmerinnen der Spiele von 1972. Beim Publikum und in der Sportpresse erhielt Korbut, die bei den Olympischen Spielen 1972 bei einer Körpergröße von 1,55 m nur 38 kg wog, den Beinamen „Der Spatz von Grodno“. Im gleichen Jahr wurde Korbut mit der Auszeichnung Sportler des Jahres von Associated Press geehrt.