Mireille Mathieu (* 22. Juli 1946 in Avignon) ist eine französische Sängerin. In Frankreich wird sie auch La Demoiselle d’Avignon genannt, in Deutschland ist sie als „Spatz von Avignon“ bekannt. Mathieu hat rund 190 Millionen Tonträger verkauft.
Mireille Mathieu wurde 1946 in ärmlichen Verhältnissen in Avignon geboren. Die Eltern Roger Mathieu (1920–1985), ein Friedhofs-Steinmetz, und Marcelle-Sophie Poirier (1921–2016) bekamen 13 weitere Kinder; Frankreichs ehemaliger Staatspräsident Charles de Gaulle übernahm im Mai 1967 die Patenschaft des jüngsten. Ihren ersten Gesangsauftritt hatte sie im Alter von vier Jahren in einer Mitternachtsmesse. Sie verließ die Schule ohne Abschluss, da sie ab 1960 als Hilfsarbeiterin in einer Konservenfabrik für das Auskommen der Familie mitarbeiten musste.
Im Juni 1964 gewann sie in Avignon mit Édith Piafs La vie en rose den Gesangswettbewerb „On chante dans mon quartier“ („Wir singen in meiner Nachbarschaft“). Aufgrund dieses Sieges erhielt sie eine Einladung nach Paris zum Vorsingen für die Fernsehshow Télé-Dimanche. Im November 1965 kam sie erneut nach Paris zu Proben für „Palmarès des Chansons“ im Olympia; sie nahm jedoch am Wettbewerb nicht teil, sondern zog erneut Télé-Dimanche vor. Dort startete sie am 21. November 1965 beim Gesangswettbewerb „Le Jeu de la Chance“ („Hasardspiel“), sang bei ihrem Fernsehdebüt das Piaf-Lied Jézebel und gewann zusammen mit Georgette Lemaire. Diese zog sich am 28. November 1965 zugunsten von Mathieu zurück, so dass für Mathieu der Weg für die Bühne frei war. Ende Dezember 1965 trat sie im Olympia-Theater im Vorprogramm von Sacha Distel („Sacha Show“) und Dionne Warwick auf.