Martine Carol (* 16. Mai 1920 in Saint-Mandé, Val-de-Marne; † 6. Februar 1967 in Monte Carlo; eigentlich Marie-Louise „Maryse“ Jeanne Nicolle Mourer) war eine französische Schauspielerin. Neben einigen Bühnenauftritten in Paris trat sie ab Anfang der 1940er Jahre in über 40 Filmrollen in Erscheinung. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre Auftritte im französischen Kostümfilm der 1950er Jahre, der ihr den Ruf eines Sexsymbols einbrachte.
Martine Carol wurde 1920 als Marie-Louise Mourer in der Region Île-de-France in der Nähe von Paris (anderen Angaben zufolge 1922 in Biarritz) geboren. Die Tochter des Spediteurs Marcel Mourer und dessen Frau (Geburtsname: Arley) besuchte die Schule der Dominikanerinnen von Neuilly und die École des Beaux-Arts in Paris und verdiente sich danach als Fotomodell ihren Lebensunterhalt. Durch die Bekanntschaft mit dem französischen Akteur André Luguet (1892–1979) beschloss sie eine Karriere als Schauspielerin anzustreben und kam zum Theater. Carol schloss sich der Theatergruppe um Gaston Baty (1885–1955) an, wo sie Schauspielunterricht bei Robert Manuel (1916–1995) und später bei René Clair und Jean Wall (1900–1959) erhielt. In dieser Zeit nahm sie den Künstlernamen Maryse Arley an und war ab Beginn der 1940er Jahre am Pariser Théâtre de la Renaissance und Théâtre Montparnasse in Stücken wie La Route du tabac nach Erskine Caldwell neben Marcel Mouloudji (1922–1994), Phaidra, Alfred de Mussets Les Caprices de Marianne oder William Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung zu sehen. Auch besuchte sie den Schauspielkurs von René Simon (1898–1995).