Marjane Satrapi (persisch مرجان ساتراپی ; * 22. November 1969 in Rascht, Iran) ist eine iranisch-französische Comikzeichnerin, Illustratorin von Kinderbüchern und Filmemacherin.
Satrapi wuchs in einer linken Mittelstandsfamilie in Teheran auf. 1984 schickten ihre Eltern sie nach Wien, damit sie den Auswirkungen der islamischen Revolution und dem 1. Golfkrieg entfliehen konnte. Vier Jahre später kehrte sie nach Teheran zurück und studierte an der Kunstfakultät visuelle Kommunikation. 1994 emigrierte sie nach Frankreich, wo sie zunächst in Straßburg lebte.
Weltweit wurde sie durch ihre Comic-Autobiographie Persepolis bekannt. Darin zeichnet und beschreibt sie in einfachen, schwarz-weißen Einzelbildern ihre Kindheit in Iran und ihre Jugendjahre in Wien und Teheran. Sie verbindet ihre Lebensgeschichte eng mit der iranischen Geschichte und stellt die Auswirkungen der Politik der Revolutionswächter und der Regierung auf den Alltag der iranischen Jugend dar. Die Geschichte verfilmte sie 2007 gemeinsam mit Vincent Paronnaud als Animationsfilm, für den so renommierte Sprecher wie Catherine Deneuve, Gena Rowlands oder Danielle Darrieux gewonnen werden konnten. Für die Deutschfassung wird die Hauptfigur von der deutsch-iranischen Schauspielerin Jasmin Tabatabai gesprochen. Der Film, der den Namen des Comics trägt, war 2007 im Wettbewerb der 60. Filmfestspiele von Cannes vertreten und erhielt gemeinsam mit Carlos Reygadas Stellet Licht den Preis der Jury. Wenige Monate später wurde Persepolis als offizieller französischer Beitrag für die Nominierung um den besten fremdsprachigen Film bei der Oscar-Verleihung 2008 ausgewählt und für den Europäischen Filmpreis nominiert.