Avril Phaedra Douglas „Kim“ Campbell PC, CC, OBC, QC (* 10. März 1947 in Port Alberni, British Columbia) ist eine kanadische Politikerin, Diplomatin, Rechtsanwältin und Autorin. Sie war vom 25. Juni bis zum 4. November 1993 die 19. Premierministerin Kanadas und die bisher einzige Frau in diesem Amt; ihre Amtszeit von 132 Tagen ist die drittkürzeste.
Campbell gehörte der Progressiv-konservativen Partei an und wurde 1988 ins kanadische Unterhaus gewählt. 1989 folgte die Ernennung zur Staatsministerin für Indianerangelegenheiten ins Kabinett von Premierminister Brian Mulroney. Von 1990 bis 1993 war sie Justizministerin. Nachdem Mulroney aufgrund äußerst schlechter Umfragewerte seinen Rücktritt erklärt hatte, bestimmte der Parteitag der Progressiv-Konservativen Campbell zu dessen Nachfolgerin als Parteivorsitzende, womit sie auch das Amt der Premierministerin übernahm. Bei der Unterhauswahl 1993 erlitt ihre Partei eine schwere Niederlage und Campbell trat kurz darauf zurück. Zwei Monate später legte sie auch das Amt der Parteivorsitzenden nieder. In den Jahren darauf war sie in verschiedenen Funktionen für die kanadische Regierung und internationale Organisationen im Bereich der Demokratieförderung tätig.