Juraj Herz (manchmal auch Georg Herz; * 4. September 1934 in Kežmarok, Tschechoslowakei; † 8. April 2018 in Prag) war ein tschechischer Filmregisseur jüdisch-slowakischer Herkunft, der in Deutschland vor allem durch seine Märchenverfilmungen Bekanntheit erlangte.
Im Alter von 9 Jahren wurde Herz, gemeinsam mit seinen Eltern, nach Auschwitz deportiert, kurz darauf kam er ins KZ Ravensbrück, schließlich nach Sachsenhausen, wo er 1945 durch die sowjetische Armee befreit wurde. Auch seine Eltern überlebten das KZ. Diese Erfahrungen sollten sein Werk in späterer Zeit stark prägen.
Nach dem Krieg studierte Herz zunächst Fotografie an der Kunstgewerbeschule in Bratislava, später Puppenspiel an der Akademie der Schönen Künste in Prag. Nach einem weiteren Studium im Fachbereich Regie und Schauspiel begann er seine Laufbahn am Theater Semafor, wo er als Darsteller und Regisseur arbeitete. Hier kam er auch mit Jan Švankmajer in Kontakt, der ihn in einigen seiner surrealistischen Kurzfilme als Schauspieler einsetzte. 1961 führte ihn eine Regieassistenz zu den Prager Barrandov Filmstudios, die ihm 1965 sein Regiedebüt mit dem Kurzfilm Die gesammelten Rohheiten nach einem Buch von Bohumil Hrabal ermöglichten.