Julia Jäger (* 28. Januar 1970 in Angermünde, DDR) ist eine deutsche Schauspielerin. Die frühere Theaterdarstellerin wirkte seit Anfang der 1990er Jahre in mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen mit. Bekanntheit erlangte sie vor allem durch ihre zahlreichen Auftritte in Kriminalfilmserien, darunter seit 2003 auch Donna Leon, und ihre Rolle in dem Oscar-prämierten Kurzfilm Spielzeugland (2007). Häufig verkörpert sie melancholische Frauenfiguren.
Julia Jäger ist die Tochter des Theaterschauspielers Diether Jäger und kam so schon früh mit der Schauspielerei in Berührung. Bereits als Kind erhielt sie 1983 einen kleinen Part in Rolf Losanskys Kinderfilm Moritz in der Litfaßsäule. Sie wuchs in Frankfurt (Oder) auf. Ihr Vater spielte am dortigen Kleist-Theater.
Schon als Neuntklässlerin bewarb sich Jäger an der Leipziger Theaterhochschule „Hans Otto“, wurde jedoch zunächst abgelehnt. Sie besuchte die Erweiterte Oberschule „Karl Liebknecht“ in Frankfurt (Oder) und spielte dort im Schülertheater Theater in der Senke unter anderem in einer Inszenierung von Shakespeares Sommernachtstraum. 1988 wurde sie für ein Schauspielstudium an der Leipziger Theaterhochschule angenommen. Jäger, die sich in ihrer Jugend rückblickend als „unsteter, unruhiger“ beschrieb, hatte die zunächst nicht bestandene Aufnahmeprüfung ausnahmsweise wiederholen dürfen. An ihr Studium schloss sich von 1991 bis 1995 ein erstes Engagement am Leipziger Schauspielhaus an. Dort debütierte sie mit der Rolle der Hedwig in Henrik Ibsens Die Wildente. Danach sollte sie sich an keine Bühne mehr fest binden.