Jean-Louis Xavier Trintignant (* 11. Dezember 1930 in Piolenc, Département Vaucluse) ist ein französischer Schauspieler und Filmregisseur sowie Rennfahrer. Neben der Arbeit am Theater übernahm er ab Mitte der 1950er-Jahre Rollen in mehr als 130 Film- und Fernsehproduktionen. Mit Hauptrollen in Filmen wie Ein Mann und eine Frau (1966), Z, Meine Nacht bei Maud (beide 1969) oder Drei Farben: Rot (1994) etablierte er sich als einer der großen Stars des französischen Kinos.
Jean-Louis Trintignant wuchs als jüngster von zwei Söhnen einer wohlhabenden provenzalischen Industriellenfamilie in Pont-Saint-Esprit auf. Sein Vater Raoul Trintignant war der Bürgermeister der Stadt und hatte während des Zweiten Weltkriegs auf der Seite der Résistance gestanden. Er wurde in Marseille inhaftiert und kehrte erst nach dem Krieg zu seiner Familie zurück. Trintignants Mutter Claire (Geburtsname: Tourtin) war im März 1943 kurzfristig von der Gestapo inhaftiert worden. Enttäuscht über die Geburt eines zweiten Sohnes hatte sie Jean-Louis Trintignant bis zum siebten Lebensjahr wie ein Mädchen erzogen. Früh begeisterte sich Trintignant für die Poesie, unter anderem für die Werke Jacques Préverts.