Jazz Gitti (eigentlich Martha Margit Butbul, geborene Bohdal; geb. am 13. Mai 1946 in Wien) ist eine österreichische Musikerin, Sängerin und Geschäftsfrau.
Gittis Mutter war Jüdin und wurde durch Gittis katholischen Vater vor der Deportation bewahrt. Nach dem Krieg betrieben die Eltern ein Konsum-Kaufhaus und gelangten so zu einem beachtlichen Vermögen. Ihre einzige Tochter wuchs im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt in behüteten Verhältnissen auf. Schon als Kind wurde Martha nach einer Tante ihrer Mutter „Gitti“ gerufen, früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Gesang.
Nachdem sie mit 14 Jahren ihre Mutter aufgrund der Folgen einer Zuckerkrankheit verloren hatte, besuchte Gitti ihren nach Israel ausgewanderten Onkel. Ihr Vater eröffnete in der Zwischenzeit ein Kaffeehaus („Espresso Gitti“) am Mexikoplatz, das Gitti (auf Wunsch ihrer verstorbenen Mutter) als Lebensgrundlage dienen sollte. Ab ihrer Rückkehr arbeitete sie in diesem Gastronomiebetrieb. Mit 16 Jahren gewann sie einen der damals populären Jugendgesangswettbewerbe mit dem Schlager „Es geht die Lou lila…“. Daraufhin wurde ihr ein Plattenvertrag versprochen, man wollte aus Gitti wegen ihrer lustigen Art und ihrer Körpermasse eine zweite Trude Herr machen. Doch anstatt eine Gesangskarriere zu starten, entschloss sich Gitti dazu, Österreich zu verlassen, weil das Verhältnis zu ihrem Vater immer schlechter wurde.