Ismail Kadare [ismaˈil kadaˈɾɛ] (* 28. Januar 1936 in Gjirokastra; selten auch Ismail Kadaré) ist ein albanischer Schriftsteller, der neben Romanen auch einige Novellen, Gedichte und Essays veröffentlichte. Häufiges Thema seiner Romane ist das Leben in totalitären Regimen, oft in einen historischen Kontext verwoben.
2005 wurde Kadare mit dem Man Booker International Prize und 2009 mit dem Prinz-von-Asturien-Preis geehrt. Nach Meinung der Stiftung Fürst von Asturien ist er einer der bedeutendsten europäischen Schriftsteller und Intellektuellen des 20. Jahrhunderts sowie eine Stimme der Weltliteratur gegen den Totalitarismus. Er gilt als der international erfolgreichste und meistübersetzte albanische Autor.
Ismail Kadare wurde 1936 im südalbanischen Gjirokastra als Sohn des in bescheidenen Verhältnissen lebenden Gerichtsboten Halit Kadare und der Hausfrau Hatixhe Dobi geboren. Sein Großvater mütterlicherseits jedoch war ein gebildeter und wohlhabender Mann. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Besetzung Albaniens wechselten die Besatzer seiner Heimatstadt regelmäßig. Über diese Erfahrungen in seiner Kindheit erzählt er in dem Roman Chronik in Stein, der 1971 erschien. Obwohl Kadare es nicht erwähnt, wird dieses Werk als autobiographisch bewertet.