Gustavo Kuerten (* 10. September 1976 in Florianópolis, Santa Catarina) ist ein ehemaliger brasilianischer Tennisspieler.
Ohne die finanzielle Hilfe seiner Großmutter in Deutschland, Olga Schlösser, hätte Gustavo Kuerten den Aufstieg ins Profilager wohl nicht geschafft. Da staatliche Unterstützung fehlte, musste die Familie selbst für die sportliche Ausbildung ihres Tennis-Talentes aufkommen. Als Sechsjähriger von Vater Aldo, nach dessen frühem Tod von Bruder Raphael trainiert, spielte sich Gustavo in der Junioren-Rangliste auf Platz sechs. 1994 wechselte er ins Profilager. Nicht nur bei Einzelturnieren fiel der 18-Jährige auf. Als Doppelspieler gewann er mit Nicolás Lapentti das Juniorturnier der French Open 1994. Auf der Weltrangliste wurde er an Nummer 421 geführt, schaffte 1995 den Sprung unter die Top 200. Ohne ein echtes Top-Resultat kletterte er 1996 auf Platz 88.
Sein Durchbruch gelang ihm bei den French Open 1997, als er als Nr. 66 der Weltrangliste ungesetzt antrat und das Turnier gewann. In der dritten Runde traf er auf den damaligen Sandplatzkönig und French-Open-Champion von 1995, Thomas Muster, den er in fünf Sätzen mit 6:7, 6:1, 6:3, 3:6, 6:4 bezwang. Eine Runde weiter traf er auf Andrij Medwedjew, der das bedeutende Sandplatzturnier am Hamburger Rothenbaum bereits dreimal gewonnen hatte. Kuerten setzte sich erneut in fünf Sätzen mit 5:7, 6:1, 6:2, 1:6, 7:5 durch. Im Viertelfinale besiegte er den Titelverteidiger Jewgeni Kafelnikow nach 1:2-Satzrückstand mit 6:2, 5:7, 2:6, 6:0, 6:4, um später im Finale den zweifachen French-Open-Sieger Sergi Bruguera glatt in drei Sätzen mit 6:3, 6:4, 6:2 zu bezwingen. Somit ist Kuerten neben Mats Wilander 1982 und Gastón Gaudio 2004 der einzige männliche Spieler, der den French-Open-Titel als Ungesetzter gewann.