Grigori Alexejewitsch Jawlinski (russisch Григо́рий Алексе́евич Явли́нский; * 10. April 1952 in Lwiw, heute Ukraine) ist ein russischer liberaler Politiker und Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1993 bis 2008 Vorsitzender der Partei Jabloko und war mehrmals Präsidentschaftskandidat seiner Partei.
Jawlinski wuchs in Lwiw auf. Sein Vater war Offizier der Sowjetarmee, seine Mutter Chemikerin. 1969 nahm Jawlinski in Moskau ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Plechanow-Akademie für Wirtschaft mit Schwerpunkt Arbeitswirtschaft auf und schloss es 1973 ab. Danach arbeitete er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter und verteidigte seine Dissertation zum Thema „Die Vervollkommnung der Arbeitsteilung bei den Arbeitern in der chemischen Industrie“. 1976 wechselte er an ein Forschungsinstitut für Steinkohlebergbau, wo er im Bereich Personalwesen tätig wurde. Von 1980 bis 1984 arbeitete Jawlinski als Leiter der Abteilung Schwerindustrie im staatlichen Forschungsinstitut für Arbeit und Soziales und von 1984 bis 1989 als Abteilungsleiter im sowjetischen staatlichen Komitee für Arbeit und Soziales. 1989 wurde er in den Ministerrat der UdSSR berufen, wo er an der Konzeption der Wirtschaftsreformen im Zeichen der „Perestroika“ mitarbeitete.