Faith Renée Evans (* 10. Juni 1973 in Lakeland, Florida) ist eine amerikanische R&B-Sängerin und Schauspielerin.
Evans wuchs in Newark, New Jersey auf und verbrachte eine recht unbeschwerte Kindheit im Kreise ihrer Familie. Im Teenageralter entdeckte und entwickelte sie Interesse an der Musik, allem voran am Jazz, einer Stilrichtung, die sie in den Folgejahren als Sängerin in diversen Nachtclubs bekannt macht. Nach dem College beschloss sie, eine Karriere als professionelle Sängerin anzustreben. Zunächst trat sie auf lokaler Ebene unter Mithilfe von Musiker Kiyamma Griffin auf; etwas später wurde der aufstrebende Musikproduzent Sean „Puffy“ Combs auf sie aufmerksam, der Faith 1994 einen Vertrag mit seinem Label Bad Boy Records anbot.
Während ihrer ersten Studioaufnahmen mit Combs lernte Faith Evans den jungen Rapper Christopher Wallace alias The Notorious B.I.G. (Biggie) aus Brooklyn, New York, kennen. Wallace, der gerade sein Debütalbum einspielte, war von der Sängerin so begeistert, dass er ihr nur wenige Tage nach dem Kennenlernen einen Heiratsantrag machte. Evans, die zu diesem Zeitpunkt bereits Mutter eines Mädchens war, willigte ein, woraufhin das Paar nur zehn Tage später vor den Traualtar trat. Die persönliche Bindung der beiden blieb nicht ohne musikalische Folgen – so trat Evans erstmals auf dem Remix zu Biggies 1995er-Hitsingle One More Chance in Erscheinung. Noch im selben Jahr wurde ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht und erreichte innerhalb weniger Monate Platinstatus. Die Singleauskopplungen Soon As I Get Home, You Used To Love Me und Ain’t Nobody konnten sich indes vor allem im R&B- und Hip-Hop-Radioairplay durchsetzen. Am 7. September 1996 geriet die Beziehung der beiden mit der Ermordung Tupac Shakurs erstmals in Turbulenzen. Nicht nur aufkeimende Gerüchte um Wallaces angebliche Affären mit den Rapperinnen Lil’ Kim und Charli Baltimore belasteten die Ehe, sondern auch Schuldzuweisungen angesichts der Mutmaßungen, dass er sich mit Shakur nicht nur auf musikalischer Ebene bekriegt haben solle, wurden laut. Wallace, neben Combs als Tatverdächtiger gehandelt, wurde infolgedessen nur ein halbes Jahr später, am 9. März 1997, von Unbekannten in seinem Geländewagen niedergeschossen. Im Folgenden wurde Evans von Combs gebeten, die Chorusstimme zu der Tributsingle I’ll Be Missing You beizusteuern. Die Zusammenarbeit stürmte weltweit die Charts und entwickelte sich innerhalb weniger Wochen zu einer der erfolgreichsten Aufnahmen des Jahres 1997. Letztlich gewann der Song nicht nur einen Grammy, sondern er half Evans auch über eine Phase tiefer Depression hinweg.