Chico Buarque, eigentlich Francisco Buarque de Hollanda, (* 19. Juni 1944 in Rio de Janeiro) ist ein brasilianischer Musiker und Autor.
Chico Buarque wuchs in einem intellektuell und kulturell interessierten Umfeld auf. Sein Vater ist der Historiker Sérgio Buarque de Holanda. Chico Buarque studierte Architektur in São Paulo. Mit neun Jahren schrieb Chico Buarque „Marchinhas de Carnaval“ (Texte für Karnevalsumzüge). Später sagte er, es sei sein Traum »zu singen wie João Gilberto, zu komponieren wie Tom Jobim und zu dichten wie Vinícius de Moraes«. Seit 1964 verfasste er erste Kompositionen und Liedtexte für kommerzielle Veröffentlichungen. 1966 gelang ihm mit dem Lied A Banda der Durchbruch. Herb Alpert hatte mit diesem Lied 1967 in den USA einen Nummer-eins-Hit; France Gall brachte 1968 eine deutsche Version mit dem Text Zwei Apfelsinen im Haar heraus. Seitdem gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der Música Popular Brasileira. Er hat zahlreiche Preise gewonnen, so 2014 den Prêmio da Música Brasileira als bester Sänger (mit Wilson das Neves). Sein 1967 uraufgeführtes Theaterstück Roda Viva löste ein Jahr später einen politischen Skandal aus. Politisch setzte er sich kritisch mit der damaligen Militärdiktatur in Brasilien auseinander. 1969 musste er deshalb das Land verlassen und ging ins Exil nach Italien.